Locus amoenus (lateinisch für ‚lieblicher Ort‘) ist ein literarischer Topos, der als Hauptmotiv der idealisierenden Naturschilderung von der römischen Kaiserzeit bis zum 16. Jahrhundert verwendet wurde. Darin beschrieben wird ein idealisierter Naturausschnitt, meist ein lichter Hain und eine Quelle, Blumen und Vogelgesang. Das Gegenstück dazu ist der locus terribilis, der ‚schreckliche Ort‘. Mit der Serie „Loca amoena“ beschäftigt sich Karin Czermak mit eben jenem vorgeprägten Sprachbild einer idealen Welt – innere wie äußere. Durch oftmaliges Überarbeiten entstehen schemenhafte loca amonea, die als im Landschaftlichen angesiedelte Sehnsuchtsorte dargestellt, zwar ersehnt und gesucht, aber nicht wirklich erreicht werden können.
Loca amoena is Latin for “lovely place”. As a literary topos locus amoenus was used to idealize nature from the Romans onwards. In this series I deal with this pre-determined linguistic image of an ideal world, – inner as well as outer world. By using the technique of overpainting fragmented loca aomena become visible; situated in a landscape-like environment they can be longed for but not be reached.